Dumm macht arm

Wer das soziale Gefälle verkleinern will, muss in Bildung investieren.

Deutschland wird ungerechter. An diesem Urteil führt führt nach den neuesten Zahlen

des Armutsberichtes der Bundesregierung kein Weg vorbei.

Denn der Bericht dokumentiert : Die Reichen werden auch in der Krise reicher, die

Armen ärmer. Bei den einen wächst das private Vermögen. Die anderen können

mitunter sogar durch einen Vollzeitjob ihre Familie nicht mehr ohne staatliche

Hilfe ernähren. Kurz : Deutschland verteilt um, und zwar von unten nach oben.

Das ist politischer Sprengstoff. Zumal in diesem Land ja sowieso das Gefühl

zunimmt, für die Finanzkrisen bluteten immer die Falschen.

Trotzdem würde man es sich mit der puren Wiederbelebung klassischer

Umverteilungspolitik zu leicht machen. Höhere Einkommens- und Erbschaftssteuern

für die Wohlhabenden, endlich eine Transaktionssteuer gegen die Spekulation

und deutlich höhere Mindestlöhne zur Unterstützung von Geringverdienern wären

ja nicht falsch. Aber sie änderten nichts an einer entscheidenden Ursache des Problems :

der mangelnden Bildung der Armen.

Der Bericht der Bundesregierung  wie auch eine Reihe von Studien belegen : Ob jemand

arm bleibt oder reich wird, liegt ganz entscheidend an seiner Ausbildung. Wer sich bildet,

dem geht es in diesem Land ganz gut. Wer aber als Kind nichts gelernt hat, der holt das später

nur schwer auf und bleibt arm bis ins Rentenalter. Die Ungelernten mit den einfachen Jobs

leiden unter der globalen Konkurrenz, ihre Löhne stagnieren. Dieses Schicksal trifft überproportional

Kinder aus armen Familien, die sich schon die Kitakosten nicht leisten können, aber oft sind es auch

Schulabbrecher, Migranten und Mütter, die lange nicht gearbeitet haben.

In diese Richtung geht auch richtigerweise die Kampagne unseres Landesvize Andreas Neumann mit seiner

Forderung : Gebührenfreie Kitas, handeln für mehr Qualität in der frühkindlichen Bildung.

Wer das ändern will, wer Chancen gerechter verteilen und mehr Menschen in diesem Land ein gutes

Leben ermöglichen will, der muss in Ausbildung investieren und zwar großzügig. Er muss Geld in die

Kitas stecken, die Sprachausbildung für Migrantenkinder ausbauen, die Weiterbildung im Job erleichter,

den Wiedereinstieg der Mütter fördern. Es gibt viel zu tun, fangen wir an, Glück Auf.

Hans Kiechle, OV Saarwellingen

 

 

 

27. Mai 2019   -   Meinung

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